Wie verlieren unsere Auswärtspartie beim FC Eintracht Norderstedt mit 4:1. Dabei zahlen wir viel Lehrgeld in Punkto Cleverness, auch wenn die Niederlage 1-2 Tore zu hoch ausfiel. Aber der Reihe nach.
Gut 60 BSV-Fans hatten die letzte Möglichkeit genutzt, mit dem 9-Euro Ticket zu fahren und ihre Mannschaft auswärts zu untertützen. Sie sahen eine Partie, die zunächst arm an Höhepunkten war, da sich beide Mannschaften im Mittelfeld egalisierten und Torchancen folgerichtig Mangelware waren. So war es auch eine Standardisituation, die für Norderstedt die Führung bringen musste. Eine Freistoß-Flanke von der linken Seite wurde von Stürmer Jan Lüneburg mustergültig per Kopf verwandelt, Keeper Seemann war machtlos.
Kurz danach musste es den Zuschauern vorgekommen sein, als sähen sie eine Wiederholung, zu sehr glich der zweite Treffer dem vorangegagnen. Erneut war es ein Freistoß von der linken Seite, erneute konnte ein Norderstedt Stürmer nahezu ungehindert einköpfen, erneut war Malte Seemann ohne echte Abwehrchance.
Doch der Bremer SV ließ sich durch den Doppelschlag nicht sonderlich beeirren und drängte in der Folgezeit auf den Anschlusstreffer. Zunächst war es Lamine Diop mit einem Distanzschuss, der nur knapp am Tor vorbeizielte. Anschließend zwang Abwehrspieler Kling, der in dieser Saison bereits seine Torgefahr unter Beweis gestellt hatte, den Keeper der Heimmannschaft zu einer Parade. Doch letztlich fehlte all diesen Szene die nötige Präzision und manchmal auch das Quäntchen Glück.
So ging es also mit dem für die Gastgeber etwas schmeichelhaften 2:0 in die Pause, denn auch der FC Norderstedt hatte bisher keine gute Partie abgeliefert, profitierte von zwei Standards und zwei Fehlern in der BSV-Hintermannschaft.
In der zweiten Hälfte war es erneut Kling, der die beste Chance zum Anschlusstor hatte, doch sein Volleyschuss war nicht erfolgreich. Stattdessen gab es auf der Gegenseite plötzlich Elfmeter für Norderstedt. Weder Hamid noch Sauermilch hatten Mittelfeldmann Hoppe entscheidend stören können, dabei stellte sich Sauermilch derart ungeschickt an, dass der Schiedsrichter auf den Punkt zeigen musste. Unser Keeper Seemann hatte ja bekanntlich die letzten beiden Strafstöße parieren können, doch diesmal war er gegen den Schuss von Elias Saad machtlos, es stand 3:0 für Norderstedt.
Somit war die Vorentscheidung gefallen, doch unsere Jungs gaben nicht auf, versuchten alles um wenigstens noch den Anschluss zu erzielen. Eine Viertelstunde vor Schluss gab es dann erneut Elfmeter. Diesmal wegen eines Handspiels und diesmal für uns. Der eingewechselte Kurkiewicz verwandelte sicher und plötzlich stand es nur noch 1:3. Der Bremer SV erhöhte die Schlagzahl und wurde prombt klassisch ausgekontert. Norderstedt stellte den alten drei-Tore Vorsprung wieder her, Saad hatte zum zweiten Mal getroffen.
Doch eine Szene hatte das Spiel noch im Köcher. Der ebenfalls eingewechselte Gröger musste nach einer Notbremse mit einer roten Karte vom Platz, obendrein gab es wieder Elfmeter für Norderstedt. Übrigens der vierte Elfmeter im dritten Spiel hintereinander, den unsere Mannschaft verursacht. Diese Undiszpliniertheiten gilt es in den nächsten Spielen unbedingt abzuschalten, dass wird unser Trainer Torsten Gütschow mit Sicherheit ansprechen. Doch wie schon in den Spielen zuvor konnte Keeper Seemann beweisen, dass er mittlerweile ein richtiger Elfmeter-Killer geworden ist und den Versuch von Brendel parieren.
So blieb es also am Ende beim 1:4 aus Bremer Sicht. Eine unnötige Niederlage, wie hinterher auch unsere Trainer anmerkte. In jedem Fall waren wir keine drei Tore schlechter als der Gegner. Es waren vielmehr die individuellen Fehler in der Abwehr, die fehlende Cleverness und die mangelnde Durchschlagskraft im Angriff, die diese Niederlage erst ermöglichten.
Bereits an diesem Mittwoch gibt es für unsere Jungs die Chance auf Wiedergutmachung. Dann kommt die zweite Mannschaft des HSV, die am Wochenende Kickers Emden mit 6:1 geschlagen hat, an den Panzenberg. Anstoß ist um 18:00 Uhr.