Das Jahrzehnt begann mal wieder mit einer Reformierung des Ligensystems. Die 2. Bundesliga, die 1974 eingeführt und zunächst aus zwei Staffeln, Nord und Süd, bestand, sollte zu einer eingleisigen Liga zusammengelegt werden. Dies hatte zur Folge, dass die Zahl der Absteiger in die unteren Ligen anstieg. Auch die drittklassige Oberliga Nord, in der der Bremer SV beheimatet war, bekam dies zu spüren.
Zu Beginn des Jahrzehnts traf der BSV im DFB-Pokal auf den damaligen Zweitligisten SC Freiburg. Anders als heute hatte damals der klassentiefere Verein nicht automatisch Heimrecht, sodass die Partie auswärts in Freiburg stattfand. Unsere Elf verlangte den Breisgauern alles ab und ging sogar in Führung. In der Schlussphase drehte der SCF aber doch noch die Partie und gewann mit 4:2.
Die Spielzeit 1980/81 verlief in der Liga von Beginn an äußerst bescheiden. Bis zur Winterpause konnten nur ganze vier der 17 Spiele gewonnen werden. Entsprechend fand sich der BSV im Tabellenkeller in höchster Abstiegsnot wieder. Auch in der Rückserie blieben Lichtblicke rar. Zu den wenigen zählten die torreichen Siege gegen HSV Barmbeck-Uhlenhorst (5:1), Preußen Hameln (5:2) und ein weiteres 5:2 gegen den SV Atlas Delmenhorst. Am Ende genügten diese wenigen Spiele aber nicht zum Klassenerhalt. Zwar landete der BSV auf Platz 14 von 18, der in den vergangenen Jahren zum Klassenverbleib gereicht hätte, aber aufgrund der angesprochenen Ligareform ging es dennoch zurück in die Verbandsliga Bremen. Ausgerechnet im Jahr des 75. Vereinsjubiläums des BSV.
Nach dem Abstieg in die Verbandsliga sollte der direkte Wiederanstieg angepeilt werden. Der BSV trat von Beginn an souverän auf und führte die Liga an. Nur wenige Ausrutscher leistete sich das Team. Besonders überzeugend war die starke Offensive unserer Elf, der die anderen Teams oft nicht gewachsen waren. Am Ende standen 90 Tore zu Buche, davon wurden allein 50 in den 15 Partien der Rückrunde erzielt. Kantersiege waren nicht ungewöhnlich. Doch wer denkt, dass man damit doch locker Meister werden und die Rückkehr in die Oberliga würde feiern können, der sah sich getäuscht, denn mit der SFL Bremerhaven gab es noch ein Team, das den BSV überflügeln konnte. Mit zwei Punkten Vorsprung sicherte sich das Team aus der Seestadt die Meisterschaft. Die direkten Duelle beider Mannschaften endeten jeweils Unentschieden.
In der Saison 1982/83 musste also ein erneuter Anlauf unternommen werden und dieser sollte erfolgreich sein. In der Hinrunde wurde die Konkurrenz nach Belieben dominiert. Ganze 53 Tore produzierte die Blau-Weiße Offensivmaschinerie. Nach der Hinrunde sah alles so aus, als wenn dem BSV die Meisterschaft nicht zu nehmen sein würde, doch in der Rückrunde ließ unsere Mannschaft zunächst federn. Der ärgste Verfolger VfB Komet konnte die Schwächephase aber nicht nutzen, um den Bremer SV von der Tabellenspitze zu verdrängen. Am Ende konnte die ersehnte Meisterschaft gefeiert werden. Wieder wurden starke 86 Tore erzielt, an denen BSV-Torjäger Harald Vico mit 22 Treffern einen erheblichen Anteil hatte.
Nach der Meisterschaft musste aber noch die Aufstiegsrunde gespielt werden, um auch die Rückkehr in die Oberliga Nord zu erreichen. Hier stieß die von Klaus-Dieter Hinz trainierte Elf aber an ihre Grenzen und zog den Kürzeren. Der SV Lurup, VfR Neumünster und der SV Wolfenbüttel stellten sich als zu große Hürden heraus. Trotz Meisterschaft musste in der folgenden Saison also ein erneuter Anlauf genommen werden.
Die folgende Spielzeit verlief relativ unspektakulär und am Ende leider erfolglos. Das Ziel Titelverteidigung misslang. Am Ende wurde der BSV nur Vizemeister hinter dem SC Vahr, der erstmals die Meisterschaft feiern konnte. Drei Punkte fehlten unseren Blau-Weißen am Ende. Die beste Offensive und die beste Defensive genügten am Ende leider nicht.
Mal wieder musste ein neuer Anlauf unternommen werden. Dieser sollte von Erfolg gekrönt sein, zumindest was das Erreichen der Meisterschaft betrifft. Das von Wilfried Braun trainierte Team entschied einen spannenden Dreikampf mit dem Vorjahresmeister SC Vahr und der Leher TS für sich. Während in der vergangenen Saison noch drei Punkte fehlten, war es nun umgekehrt und der BSV wurde mit drei Punkten Vorsprung Meister in der Verbandsliga Bremen. Wieder einmal musste erst noch die Aufstiegsrunde erfolgreich bestritten werden, um den Aufstieg zu schaffen.
Die Ausbeute der ersten beiden Spiele ließ sich absolut sehen und es schien, als ob die Mannschaft diesmal auf einem guten Weg sei, den Aufstieg endlich zu schaffen. Zum Auftakt gab es ein 0:0 bei Holstein Quickborn und im folgenden Heimspiel gegen Eutin 08 konnte sogar ein 3:1 Heimsieg gefeiert werden. Mit dem guten Start im Rücken blickten alle hoffnungsvoll auf das dritte Spiel gegen die Amateure von Eintracht Braunschweig. Doch trotz Aufholjagd unterlag der BSV mit 3:4. Im folgenden Rückspiel trennten sich beide Mannschaften 1:1. Zwar konnten die letzten beiden Spiele gewonnen werden, aber am Ende stiegen die Braunschweiger auf und unsere Jungs gingen wieder leer aus.
Doch ein wichtiger Höhepunkt stand zum Abschluss der Saison 84/85 noch an: Das Endspiel um den Rolandpokal (Bremer Landespokal). Gegen die SV Werder Bremen Amateure, die in der Oberliga Nord zu Hause waren, wuchs die Mannschaft nochmal über sich hinaus und siegte sensationell mit 1:0. Damit konnte erstmals seit fünf Jahren wieder der Pokal nach Walle geholt werden.
Vor dem Start der Liga stand zunächst die 1. Hauptrunde des DFB-Pokals an. Das Los bescherte dem Bremer SV ein Duell gegen Zweitligist MSV Duisburg am Panzenberg. Vor 1.000 Zuschauern hielt der BSV zwar gut mit, aber am Ende gelang es dem MSV einen 3:1 Arbeitssieg einzufahren. Harald Vico traf immerhin kurz vor Schluss noch zum Ehrentor.
In die Verbandsliga startete der BSV, trotz der Vorjahresmeisterschaft, nicht als Topfavorit auf den Titel und gehörte nur zum erweiterten Favoritenkreis. Die Panzenberg-Elf strafte aber die Kritiker lügen und spielte eine starke Hinrunde. Nur zwei Niederlagen standen musste man hinnehmen. In der Rückrunde kamen zwar noch das ein oder andere Unentschieden hinzu, aber am Ende konnte souverän die Titelverteidigung gefeiert werden.
Auch im Pokal gelang erneut der Durchmarsch bis ins Finale. Wieder hieß der Gegner SV Werder Bremen Amateure. Diesmal hatte der BSV aber Heimvorteil, da das Finale am Panzenberg ausgetragen wurde. Vor 500 Zuschauern erkämpfte sich unsere Mannschaft in einem packenden Spiel einen 3:1 Sieg. Das erneute Double auf Meisterschaft und Pokal war perfekt.
Die Euphorie des Doubles sollte die Mannschaft auch in der anschließend stattfindenden Aufstiegsrunde beflügeln. Die Gegner in Gruppe B hießen Hamburger SV Amateure, Göttingen 07 und der Heider SV. Im ersten Spiel konnten die Amateure des HSV direkt mit 2:1 vor heimischem Publikum besiegt werden. Darauf folgten ein 2:2 beim Heider SV und eine deftige 2:5 Niederlage in Göttingen. Die ersten beiden Rückspiele konnten überzeugend gewonnen werden (3:1 gegen Göttingen und 2:0 beim HSV). Ein Sieg gegen Schlusslicht Heider SV fehlte noch, um den von vielen schon sicher geglaubten Aufstieg feiern zu können. Am Ende reichte es nur zu einem 2:2. Damit schien der Traum vom Aufstieg erneut geplatzt zu sein, aber da der FC St. Pauli aus der Oberliga aufstieg, wurde ein weiterer Platz frei. Im fälligen Entscheidungsspiel gegen den Zweitplatzierten der Gruppe A, den VfR Osterode bewies der BSV Nerven und siegte dramatisch nach Elfmeterschießen. Endlich war die Rückkehr in die Oberliga Nord gelungen.
Als Aufsteiger würde den BSV eine schwierige Saison erwarten, so damals die einhellige Meinung. Das Ziel war entsprechend der Klassenerhalt. Trotz eines hoffnungsvollen Saisonstarts, der Bremer SV lag nach fünf Spielen im gesicherten Mittelfeld und hatte nur gegen Werder II verloren, zeigte die Leistungskurve aber bald steil nach unten, sodass die Mannschaft zur Winterpause dem Tabellenende immer näherkam. Der Tabellenkeller sollte auch in der Rückrunde die Heimat des BSV bleiben. Am Ende landete man auf Platz 16 und wäre damit sportlich abgestiegen gewesen, da Eintracht Braunschweig aus der 2. Bundesliga abstieg, was die Anzahl der Absteiger von zwei auf drei Teams hatte anwachsen lassen. Doch am Ende konnte doch noch der Klassenerhalt gefeiert werden, denn der SV Meppen setzte sich in der Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga durch und rettete damit unseren Verein.
Im Landespokal war bereits früh Schluss, nachdem der BSV bei der SFL Bremerhaven im Achtelfinale mit 2:0 unterlag. Der Traum von der Titelverteidigung war damit schon früh zerplatzt. Doch aufgrund des Pokalsiegs in der vorherigen Saison blieb noch der DFB-Pokal. Dort trafen unsere Blau-Weißen auf den Zweitligisten KSV Hessen Kassel. Vor 1.200 Fans am Panzenberg verlangte unsere Elf dem Favoriten aus Hessen alles ab und bot einen packenden Pokalfight. So ging der BSV sogar durch ein Tor von Uwe Weinmann mit 1:0 in Führung. Zwar konnte Kassel das Spiel drehen und mit 1:2 in Führung gehen, aber der BSV gab nicht auf und Jörg Wawrzyniak glich nur eine Minute nach der Führung der Gäste zum 2:2 aus. Das Unentschieden blieb bis zum Ende der regulären Spielzeit und auch in der Verlängerung wollte kein Tor mehr fallen. Statt einem Elfmeterschießen bedeute dies damals ein Wiederholungsspiel im Kasseler Auestadion. Dort machte unsere Mannschaft die Sensation perfekt und zog mit einem dramtischen 6:5 Sieg nach Elfmeterschießen zum bisher einzigen Mal in der Vereinsgeschichte in die zweite Runde des DFB-Pokals ein. Dort bekam es der Bremer SV mit dem FC St. Pauli zu tun. Die Kiezkicker ließen aber nichts anbrennen und fuhren vor 1.650 Fans am Panzenberg einen 0:3 Sieg ein.
Aufgrund der langen Zitterpartie und der Unsicherheit darüber, in welcher Liga der BSV in der folgenden Saison vertreten sein würde, stellte sich die Sommerpause und die Suche nach Verstärkungen als äußerst stressig heraus. Hinzu kam, dass die Mannschaft erstmals seit elf Jahren ohne BSV-Torjäger Harald Vico würde auskommen müssen. Vico beendete im Alter von 29 Jahren aufgrund anhaltender Verletzungen nach der Saison 1986/87 seine Karriere. In 469 Spielen schoss er 211 Tore für unsere Blau-Weißen und machte sich damit zu einer Vereinslegende. Entsprechend war klar, dass das Ziel erneut einzig und allein der Klassenerhalt sein kann. Die Panzenberg-Elf überraschte aber alle Experten und spielte sich bis zum Ende der Hinrunde im gesicherten Mittelfeld der Tabelle fest. Auch in der Rückrunde blieb der BSV auf Kurs und schaffte es, sich aus dem Abstiegskampf fernzuhalten. Am Ende der Saison konnte ein guter 12. Platz gefeiert werden. Im Landespokal war dafür erneut früh Schluss. Im Viertelfinale verlor man mit 0:1 beim TS Woltmerhausen.
Vor der Saison gelang der Vereinsführung ein wahrer Transfercoup, denn mit Uwe Bracht konnte ein Spieler mit Bundesligaerfahrung verpflichtet werden. Er war in den späten 1970er und frühen 1980er Jahren Stammspieler beim SV Werder Bremen. Doch kurz vor Saisonstart wurden auch erhebliche Finanzprobleme beim BSV ersichtlich, nachdem der Hauptsponsor kurz vor der Saison sein Engagement beendet hatte. Nur aufgrund eines Gehaltsverzichts der Spieler konnte der finanzielle Kollaps zunächst abgewendet und in die Saison gestartet werden.
Der Start in die Saison schien nach Plan zu laufen, so stand der Bremer SV nach den ersten elf Spielen auf einem soliden zehnten Platz. Im Anschluss folgte aber eine schwarze Serie von neun Niederlagen. Darunter waren teils heftige Klatschen, wie ein 0:5 bei Göttingen 05 oder eine 2:6 Niederlage am Panzenberg gegen TuS Hoisdorf. Zur Winterpause standen die Kicker aus Walle damit auf dem vorletzten Platz.
Neben der sportlichen Talfahrt flammten in der Winterpause auch die finanziellen Probleme wieder auf. Die Spieler bestanden nun auf die Auszahlung ihrer Gehälter, auf die sie zu Saisonbeginn freiwillig verzichtet hatten. 20.000 DM mussten aufgetrieben werden, um den Spielbetrieb in der Rückrunde aufrechtzuerhalten. Der Verein kämpfte um seine Existenz. Kurz vor dem Beginn der Rückrunde folgte doch noch die wundersame Rettung, als sich die Firma Hermann Feuss bereiterklärte, 15.000 DM für die Rückrunde bereitzustellen und sich langfristig als Sponsor zu engagieren. Zusammen mit dem Erlös aus einem Benefizspiel gegen Zweitligist Eintracht Braunschweig konnten die nötigen 20.000 DM aufgebracht werden. Der Bremer SV war damit finanziell gerettet.
Dank eines starken Rückrundenauftakts, mit drei Siegen und einem Unentschieden in den ersten vier Spielen, konnte der Anschluss an das rettende Ufer wieder hergestellt werden. Darunter u.a. Siege gegen Werders Amateure (3:2) und den VfB Oldenburg (4:2). Am Ende konnte mit Platz 16 der normalerweise erste Nichtabstiegsplatz eingefahren werden. Doch wieder einmal hing das sportliche Schicksal des Vereins an dem sportlichen Abschneiden eines anderen Teams. Diesmal hing der Klassenerhalt des BSV vom Klassenverbleib des VfL Osnabrück in der 2. Bundesliga ab. Die Osnabrücker schafften am Ende tatsächlich den Klassenerhalt und retteten damit auch den BSV. Eine unruhige Saison fand damit ihr versöhnliches Ende.
Im Rolandpokal strich der Bremer SV diesmal nach einer 3:5 Niederlage nach Elfmeterschießen gegen den FC Mahndorf im Halbfinale die Segel.
Das Drama der Vorsaison sollte in der neuen Spielzeit tatsächlich nochmal getoppt werden. In der Sommerpause tat sich einiges im Bremer Westen. Zwar verließen einige Stammspieler den Verein, wie z.B. Stammkeeper Jörg Wachtendorf und Libero Jörg Wawrzyniak, aber die Abgänge konnten durch gute Neuzugänge gut kompensiert werden. Entsprechend hoffnungsvoll blickten alle auf die neue Spielzeit. Ein Platz im Mittelfeld schien realistisch.
Der Start in die Saison misslang leider ziemlich, sodass der langjährige Cheftrainer Wilfried Braun im Oktober 1989 nach fünf Jahren zurücktrat. Michael Pohl sollte Braun beerben. Der Trainerwechsel zeigte Wirkung und die ersten beiden Spiele nach Pohl Antritt wurden gewonnen (2:1 in Altona und 4:2 gegen SV Wolfenbüttel). Das Hoch war aber bedauerlicherweise nur von kurzer Dauer und so stand der BSV zur Winterpause weiter auf dem letzten Platz und hatte vier Punkte Rückstand auf das rettende Ufer. Die Rückrunde verlief zunächst ähnlich und nach einer 0:6 Niederlage gegen den Vorletzten Concordia Hamburg schienen alle Hoffnungen auf den Klassenerhalt dahin.
Die Mannschaft gab sich aber nicht auf und schaffte es dank eines beeindruckenden Schlussspurts noch auf den 16. Platz zu klettern. Es kam, was kommen musste: Der BSV war wieder vom Klassenerhalt des VfL Osnabrücks in der 2. Bundesliga abhängig. Die Osnabrücker schafften tatsächlich am letzten Spieltag durch ein 3:1 Sieg gegen Schalke 04 den Klassenerhalt. Erneut hatten die Niedersachsen damit auch den Bremer SV gerettet.
Im Rolandpokal war im Halbfinale nach einer 3:4 Heimniederlage gegen die SV Werder Bremen Amateure Schluss.